onomato künstlerarchiv

künstlerarchiv ?

Archiv – der Begriff ruft Bilder vom ‚Staubarchiv’, grauen Ablagen und Registerschränken hervor.
Bei der aus einem künstlerkreis um den onomato Verlag hervorgegangenen Idee eines künstlerarchivs aber geht es um die Gestaltung eines Ortes und Formen einer Erinnerungskunst und offenen Verweiskultur. Ein geistiger Raum entstand, die soziale Plastik einer offenen Überlieferungskultur. Kultivierung des Gesprächs, Vorträge und Künstlerwerkgespräche, ein längerfristiges Verfolgen von Themen, auch Sammlungen, Anreichern von Fundsachen und Verweisen mit mobiliaren Elementen – das sind einige Formen gleichsam einer Wunderkammer des Geistes und der Künste.

Grundlegend sind auch Reflexionen von Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Walter Benjamin und Franz Kafka. Überlegungen um die Frage, wie nach dem Bruch und Bedeutungsverlust der kanonischen Traditionen in der Moderne, Tradierbarkeit in einer offenen Form denkbar sei. Im Verweis, in der Wiederholung, der Variation und Verwandlung, im analogischen Erleben im Beziehungsgeflecht der Zeitkunste, Poesie, Philosophie und bildenden Kunst kann eine neue Überlieferung zur Gestaltung kommen.
Die vom Jahr 1998 bis 2016 kultivierte Form hat zur Zeit keinen Ort, kann aber jederzeit wieder zum Leben erweckt werden.