Simone Frieling
Simone Frieling ist Malerin, Graphikerin und Autorin. 1998 erhielt sie den Martha-Saalfeld-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz. Ihre Bilder wurden u.a. in Berlin, Wiesbaden, Frankfurt, Edenkoben und Mainz ausgestellt, ihre Graphiken sind in verschiedenen Zeitschriften wie Literaturkritik.de und Glarean erschienen. Sie hat ihre eigenen Bücher und die anderer Autoren illustriert. Neben Anthologien v.a. im Insel Verlag hat sie Romane und Erzählungen veröffentlicht und literarische Sachbücher, etwa über die Nobelpreisträgerinnen für Literatur („Ausgezeichnete Frauen“) im Verlag LiteraturWissenschaft.de, außerdem bei ebersbach & simon biographische Essays über (jüdische) „Rebellinen“, Sophie Scholl und Sylvia Plath, sowie über das Leben und die Arbeit verschiedener Künstlerinnen: „Ich schreibe, also bin ich“ und zuletzt 2023 „Mit den Augen einer Frau. Käthe Kollwitz, Paula Modersohn-Becker und Ottlilie W. Roederstein“. „Die Einsamkeit der Ministerin“ ist ihre erste Veröffentlichung im Onomato Verlag.
Simone Frieling
Die Einsamkeit der Ministerin
Erzählungen
Buch, Hardcover, 160 Seiten
Mit Autorinnen-Lesung der Erzählung Die Einsamkeit der Ministerin(Anhörbar und zum Download über QR-Code im Buch)
22,00 € inkl. MwSt. / Lieferbar
ISBN 978-3-949899-18-8 / Bestellnr. 394989918
Simone Frieling hat einen ganz eigenen Ton für die Übergänge zwischen dem bürgerlich Gesetzten und dem Elenden, der Selbstgewissheit und dem Schuldgefühl. Stephan Speicher
Sehr kraftvoll geschrieben. Der Leser kann sich der Intensität kaum entziehen. Christopher Schlippe
Die Menschen, von denen Simone Frieling erzählt, befinden sich alle in einer Umbruchphase, in der das alte Leben keine Gültigkeit mehr hat und das neue noch nicht fest umrissen ist. Ein unvorhergesehenes Ereignis zwingt sie, ihr Leben neu zu bewerten. Die einen erleiden den Umbruch schicksalhaft, die anderen steuern sehnsüchtig auf ihn zu, um endlich neu zu beginnen. Ein Pater, der im Sterben seinen Priesterring verflucht, weil er an seiner Hand lieber den Ehering getragen hätte. Eine Politikerin, die nach einer Krebsdiagnose ihr Amt so weiterführt, als sei nichts geschehen. Eine Polin, die unter Strapazen ihre Heimat verlässt, um in Deutschland in Wohlstand zu leben und zurückkehrt, weil sie die Armut mehr liebt. Ein Maler, der nicht anerkannt wird, bis er während einer Reise auf einen ausländischen Bahnarbeiter stößt, der seine Bilder bewundert. Einfühlsam erzählt Simone Frieling von diesen und anderen Lebensläufen, in denen Gelingen und Scheitern nah beieinanderliegen.
Simone Frieling
Dichter-Köpfe
Das Kartenbuch mit 24 Kunstkarten zum Abreißen
24 Postkarten (Din A 6) / 18,00 €
ISBN 978-3-949899-24-9 / Artnr. 394989924
Das Kartenbuch mit 24 Kunstkarten zum Abreißen versammelt 24 berühmte Dichterinnen und Dichter aus mehreren Jahrhunderten als graphische Scherenschnitte aus der Hand von Simone Frieling.
Der Künstlerin ist es gelungen, allein mit mit Schere und Tintenstift, einzigartige Porträts zu schaffen, die sich auf das Charakteristische und Wesentliche der dargestellten Person konzentrieren.
Mit Bildern von:
H. Arendt, I. Bachmann, H. Böll, B. Brecht, W. Busch, J.W. Goethe, P. Handke, F. Kafka, E. Kästner, H. v. Kleist, S. Lagerlöf, E. Lasker-Schüler, A. Lindgren, R. Luxemburg, S. Plath, M. Proust, R.M. Rilke, N. Sachs, K. Tucholsky, R. Varnhagen, M. Twain, R. Walser, S. Weil, V. Woolf
Tanz der Tulpen
Das neue Kunst-Kartenbuch von Simone Frieling
Alles, was wächst, bewegt sich. Alles, was blüht, verblüht und wirft irgendwann seine Blütenblätter ab. Nicht jede dieser Bewegungen ist für das menschliche Auge sichtbar, doch mit ein bisschen Geduld können wir den Moment in der Dämmerung erhaschen, in dem das seidige Gelb der Nachtkerze aus seiner grünen Hülle springt. Noch mehr Geduld erfordert es, die wie mit Honigharz versiegelte Knospe der Pfingstrose nach einem sanften Ruck sich aufplustern zu sehen. Die Blume aber, die unter unserem Auge zu tanzen anfängt: ist die Tulpe. Abgeschnitten von ihrem Lebensquell, der Zwiebel, nur mit Wasser getröstet in einer Vase, wächst sie doch noch fünf bis sieben Zentimeter über sich hinaus. Bei diesem Wachstum neigt sie sich mal zu der einen, mal zu der anderen Seite, um sich von ihrer schönsten zu zeigen. Die stolze Starrheit der Rose vor Augen, schlägt sie die Konkurrentin durch ausschweifenden Tanz aus dem Feld. Am Ende ihres irdischen Lebens treibt sie es am wildesten und wirft das schönste, was sie besitzt, von sich: ihre Blütenblätter. Haben wir diesen Moment verpasst, zeigt sie uns nur noch ihre schlaffen Laubblätter und ihren störrischen Stängel, auf dem ein nackter Stempel thront. Ihre kostbaren Kleider aber liegen auf dem Boden verstreut. Der Mensch tut gut daran, sich nach ihnen zu bücken und sie vorsichtig aufzuheben. Schwerelos wie die samtigen Flügel der Schmetterlinge liegen sie in unserer geöffneten Hand, um ein letztes Mal bestaunt zu werden.
(Simone Frieling, Juni 2024)