Franz Josef Czernin – Elstern. Versionen.

18,50  inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Gedichtband mit Autorenlesung auf einer CD-A
Hörproben

 Hörprobe 1

ISBN 978-3-939511-03-8  | Gedichtband mit Autorenlesung auf CD-A

Eigentlich ist es beinahe überflüssig, den Elstern im Titel Versionen beizufügen. Denn das englische else ist in den Elstern kaum zu überhören. Doch schwingen in den Versionen Verse mit. Vielleicht hat sich Franz Josef Czernin deshalb dafür entschieden. Elstern haben in der deutschsprachigen Lyrik Tradition. Schon Wolfram von Eschenbach spricht von ihnen, um das Changieren der Farben und Eigenschaften anzudeuten. Und dies ist der Kern der Czerninschen Alchemie: Ob eigene, ob fremde Gedichte, immer wieder löst er sie in der geistigen Ursubstanz auf und giest sie um ? von Retorte zu Retorte. Original? Übersetzung? Die Frage verliert ihren Sinn. Erweist sich höchstens als juristische Haarspalterei, nicht als ein Problem der Kunst. Czernins Elstern schmücken sich nicht mit fremden Federn. Fremdes und Eigenes ist in ihnen stets mitenthalten. Manchen Sonetten sind zusätzlich andere Übertragungen von Hanno Helbling oder August Wilhelm Schlegel hinzugesellt ? als mögliche Zwischenstationen in diesem unaufhaltsamen und alles miteinbeziehenden Formungs- und Umformungsprozeß, den der Dichter selbst hartnäckig als ‚Schwall‘ bezeichnet. Ein riskantes, aber treffendes Wort: In ihm hört Sprache auf, jenes Mittel der Kommunikation zu sein, das nicht zugleich eine Substanz mit der Aussicht ist, Naturgewalt zu werden. Franz Josef Czernin Geboren am 7. Jänner 1952 in Wien. 1971-73 Studium in den USA.1972 Beginn der literarischen Tätigkeit, seit 1978 literarische Publikationen in Zeitschriften und in Heimrad Bäckers Linzer ‚edition neue texte‘. 1988 Lektor an der Indiana University, USA. Seit 1989 Entwicklung des Computerprogramms POE, einer Software zur Analyse und Generierung von poetischen Texten. 1993/94 Grazer Stadtschreiber. Lebt in Rettenegg in der Steiermark.

Gewicht 0,236 g
Größe 20 × 20 × 1 mm