Mit dem frühen Text aus dem Nachlass Nietzsches erscheint ein Grundmotiv Nietzsches. Am Beispiel des Übergangs der griechischen Tragödie zur euripideischen Komödie sowie der Vorsokratiker zu Sokrates, exemplifiziert Nietzsche seine Kritik an der Hybris der Rationalität und dem Verlust eines musischen, intuitiven Weltzugangs. Bei den mit den Begriffen vom apollinischen und dionysischen weiterhin beschriebenen »unterschiedlichen Kunsttrieben«, Erkenntnis- und Lebensformen, geht es nicht um die Markierung einer Dichotomie. Nietzsche prononciert eine gegenseitige Durchdringung und Balance. Das rationale Individuum ist für Nietzsche auch immer ein Dividuum, welches neben der trennend strukturierenden Ratio das Komplement einer relationalen, musischen Wahrnehmung im Instinkt seiner ungeheuren Teilnahme bedarf.
Nietzsche, Friedrich: Sokrates und die griechische Tragödie
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Volltextlesung von Axel Grube
Spielzeit: 2 St. 2 Min.
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